Zu wenig Verkäufer am Wohnungsmarkt

Der deutsche Wohnungsmarkt ist attraktiver denn je. Die Angebotsmieten bei Neuvermietungen steigen stark an (Berlin + 13,5%), der Leerstand sinkt rapide. Das alles war vorauszusehen, weil seit Jahren kaum noch neu gebaut wird. Trotz dieser positiven Nachrichten vom Wohnungsvermietungsmarkt ist am Wohnungstransaktionsmarkt jedoch nicht viel umgesetzt worden – nicht einmal vier Mrd. Euro. Der Grund liegt auf der Hand: Wer will sich derzeit von Wohnimmobilien trennen? Da es extrem viele Kaufinteressenten gibt, aber nur wenige Verkäufer, steigen die Preise stark an – in München um 10%, in Berlin um 6% (siehe oben). Private Anleger sind froh, wenn sie Wohnimmobilien besitzen – warum sollen sie sie verkaufen?
Denn unbeantwortet bleibt vor allem meist die Frage, was man mit dem Verkaufserlös tun solle. An den Aktienmarkt haben sich die meisten privaten und institutionellen Anleger 2010 nicht getraut – was natürlich ein großer Fehler war. Anleihen bringen nun auch nichts mehr, da die Zeit sinkender Renditen und damit steigender Kurse vorbei ist. Und die laufende Verzinsung ist so lächerlich niedrig, dass kaum jemand auf die Idee kommt, seine Wohnimmobilien zu verkaufen, um sie gegen Anlagen zu tauschen, die dann 2% oder 3% bringen.