“Haltet den Dieb!”

“Haltet den Dieb”, ruft der Dieb. Die Berliner Politiker verfahren nach dem gleichen Motto. Scheinheilig behaupten sie, es gebe Handlungsbedarf, die Maklercourtage zu senken, damit die Erwerbsnebenkosten für Immobilien nicht aus dem Ruder liefen.

Dabei ist diese Courtage seit Jahren und Jahrzehnten in Berlin gleich hoch. Von dem zweiten entscheidenden Faktor bei den Transaktionskosten, der Grunderwerbsteuer, kann man das nicht behaupten. Als ich meine erste Wohnung 1996 kaufte, zahlte ich zwei Prozent. Heute sind es sechs Prozent. Eine Verdreifachung in weniger als zwei Jahrzehnten!!!

Der Unterschied: Die Maklerkosten sind verhandelbar und betragen bei größeren Objekten selten 6 oder 7 Prozent. Und zahlen muss sie nur, wer vom Makler kauft. Die Grunderwerbsteuer beträgt immer und für jeden Käufer 6 Prozent, es sei denn, er entscheidet sich für einen Share Deal. Aber auch dann muss er die latenten Steuern einpreisen.

Wenn sich die Berliner Politiker Sorgen um die Erwerbsnebenkosten machen, dann sollten sie die Grunderwerbsteuer senken, statt sie ständig massiv zu erhöhen. Stattdessen planen sie nun, die Maklercourtage gesetzlich zu begrenzen. Das ist die “Haltet den Dieb!”-Strategie.