Berlin ist so stark wie München plus Hamburg plus Frankfurt am Main plus Düsseldorf plus Stuttgart. Genau genommen: Berlin ist sogar stärker als alle diese Städte zusammengenommen. Natürlich trifft das nicht für die Wirtschaftskraft zu, jedoch sehr wohl für die Umsätze mit Zinshäusern. Dies belegt der Zinshausmarktbericht 2012, den das Center for Real Estate Studies im Auftrag des Immobilienverbandes IVD erstellt hat.
Die Zahlen: Die Umsätze mit Zinshäusern betrugen im Jahr 2011 in Berlin 3,9 Milliarden Euro. In allen weiteren genannten Städten zusammen betrug der Umsatz dagegen gerade einmal 3,7 Milliarden Euro. Selbst in der Stadt München, die nach Berlin auf Platz zwei folgt, wird gerade mal ein Viertel des Umsatzes mit Zinshäusern erwirtschaftet wie in unserer Hauptstadt.
Gegenüber dem Vorjahr hatte sich der Umsatz in Berlin um 29 Prozent erhöht und übertraf damit sogar das Boomjahr 2007, als der Umsatz bei 3,6 Milliarden Euro lag. Die Zahl der Kauffälle ist in Berlin im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent gestiegen – von 1611 auf 1887.
Wie wichtig der Zinshausmarkt für den gesamten Immobilienmarkt in Berlin ist, belegt eindrücklich folgende Zahl: In Berlin betrug der Anteil der Umsätze mit Zinshäusern am Gesamtumsatz mit Immobilien 57 Prozent. Der Rest verteilt sich dann auf Büros, Einzelhandelsobjekte, Hotels und andere Nutzungsarten. In Hamburg dagegen beträgt der Anteil des Zinshausmarktes am gesamten Immobilienmarkt nur 21 Prozent und in München nur 25 Prozent.
In Städten wie in München werden nur noch wenige Zinshäuser verkauft, denn der Markt ist wie leergefegt. Das verdeutlicht folgender Vergleich: Während in München nur etwa jeden zweiten Tag ein Zinshaus verkauft wird, wurden in Berlin täglich fünf Häuser verkauft.
Für Immobilienanleger sind diese Zahlen wichtig, denn sie belegen, dass Berlin der mit großem Abstand liquideste Zinshausmarkt in Deutschland ist. Und das ist auch kein Wunder. Denn in Berlin kaufen und verkaufen alle:
- Berliner
- Anleger aus dem restlichen Deutschland
- Ausländische Privatanleger
- Ausländische Institutionelle
- Private Erwerber
- Inzwischen auch deutsche Versicherungen
- Geschlossene Immobilienfonds
Natürlich gibt es auch in anderen Städten attraktive Immobilieninvestments, manchmal sogar mit höheren Renditechancen als in Berlin. Das trifft besonders für sogenannte B-Städte zu, die durchaus eine Alternative sein können. Die Liquidität des Marktes und die Vielfalt der Nachfrager sind jedoch nirgendwo so hoch wie in Berlin. Und das wird ein Immobilienkäufer spätestens dann zu schätzen wissen, wenn er seine Immobilie später mal wieder verkaufen will. Ihm stehen dann alle die oben genannten Gruppen als potenzielle Käufer zur Verfügung.